Tauschen Sie in Ihrem Gewächshaus die Erde aus?
Gute Erde ist wie geriebenes Roggenbrot, Lars Lund
Boden kann auslaugen, doch wie verhält es sich mit Gewächshauserde?
Das Auslaugen des Bodens hat mit Bakterien, schädlichen Pilzen und ganz kleinen dünnen Würmen namens Nematoden zu tun. Man weiß, dass Steinobst wie Kirsche und Kernobst wie Apfel nicht in Erde stehen dürfen, in der zuvor die jeweils andere Obstbaumsorte gewachsen ist. Die Erde muss ausgetauscht werden, wenn ein alter Apfelbaum entfernt wird und ein neuer am selben Ort stehen soll.
Fruchtfolge
Aus dem Gemüsegarten weiß man auch, dass eine Fruchtfolge wichtig ist. Das heißt, dass man keine Kartoffeln pflanzt, wo im Vorjahr Kartoffeln standen und man im selben Boden frühestens drei Jahre später wieder Kartoffeln anbauen kann.
Pflanzt man sie ins selbe Beet, erhält man nicht unbedingt kranke und schlechte Kartoffeln, doch die Gefahr ist groß.
Die Alten haben die Erde ausgetauscht
Wie sieht es dann mit der Gewächshauserde aus? Ja, wenn man jetzt beispielsweise Tomaten Jahr für Jahr in dieselbe Erde pflanzt, dann laugt der Boden aus. Ausgelaugte Erde kennt man aus der Zeit, als die Bauern noch keinen Kunstdünger und keine Spritzmittel kannten, sondern das verwendete, was die Natur hergab. In der Regel tauschte man ein Drittel der Erde aus, und es ist berechtigt anzunehmen, dass sich das im Gewächshaus genauso verhält. Wenn man im Gewächshaus mit Fruchtfolge arbeitet, Tomaten im Folgejahr dort anbaut, wo zuvor Gurken wuchsen und umgekehrt, dann reduziert sich der Arbeitsaufwand schon auf alle zwei Jahre. In der Natur regeln die Pflanzen das so, dass sie ihre Samen ein Stück entfernt vom letzten Standort ausstreuen. Die Wurzeln großer Bäume suchen sich neue Nahrungsgründe.
Und trotzdem
Im Gewächshaus gibt es einen dritten Weg, der gangbar zu sein scheint. Wenn man 5 bis 10 cm Kompost auf die Erde legt, muss man sie nicht austauschen. Jedenfalls längere Zeit nicht. Wie lange es dauert, bis die Erde wieder optimale Anbaueigenschaften hat, ist schwer zu sagen. Auf diesem Gebiet wurde leider noch nicht geforscht, es gibt Gärtner, die Fünfjahresintervalle wählen, andere zehn.
Ich persönlich entferne 5 bis 10 cm von der alten Erde und ersetze sie durch Kompost, aber mein Rücken ist auch noch ganz gut intakt, möglicherweise ist das gar nicht notwendig. Es scheint, dass die Erde viele viele Jahre gesund bleibt, wenn man mit Brennnessel wässert – oder besser gesagt düngt.
Das ist sicher das gleiche Phänomen, wie man es von Tagetes her kennt. Tagetes anzupflanzen, kann einen kranken Boden gesunden lassen. Das wäre natürlich auch noch eine Möglichkeit, ein Jahr Tagetes anzupflanzen, und sich dann einfach an der Blütenpracht erfreuen. Sofern Sie diese Blumen mögen.
Beitrag von Lars Lund.