Hilfe, es wird zu warm im Gewächshaus
Von Jörn Pinske
...in den letzten Wochen vom wolkenlosen Himmel, sodass es im Norden sehr warm wurde. Auf dem Freiland waren die Temperaturen stark angestiegen und man konnte nichts gegen die Wärme in den Gewächshäusern tun. Die Pflanzen leiden, besonders die, die bei 15 bis 25° C am besten wachsen! (wie Tomaten- Gurken) Erst wieder, wenn die Temperaturen erträglicher werden und im Gewächshaus nur durch den „Glashauseffekt" höhere Werte entstehen, kann man mit dem „Lüften" eine Abkühlung erreichen.
Der Ort für das Gewächshaus muss gut gewählt sein. Neben einem Baum eignet sich es sich zum Beispiel sehr gut, da er Schatten spendet
Lüftungen sollten in einem Gewächshaus ausreichend vorhanden sein
Schon beim Bau des Gewächshauses sollte auf eine ausreichende Anzahl von Lüftungsklappen geachtet werden. Lüftung ist und darf auch nicht gleichbedeutend mit Zugluft sein! Deshalb sind Lüftungsklappen so wichtig. Außerdem ist es sehr wichtig, dass diese auch dicht schließen.
Die Fläche aller Belüftungsmöglichkeiten, also Seiten- und Dachfenster, sollte mindestens 10% bis 15% der Gesamtglasfläche des Gewächshauses ausmachen. Je nach Kultur kann die Fläche bei Gemüse eher mehr und bei Orchideen weniger groß sein. Die Türfläche wird üblicherweise nicht als Belüftungsfläche mitgezählt. Für bestimmte Kulturen wie Tomaten sollten die Türen jedoch mit genutzt werden. Gut wäre es, wenn man eine sogenannte Klöntür, also eine in der Mitte geteilte Tür an seinem Gewächshaus verbaut hat. Doch die Lüftung allein reicht bei höheren Einstrahlungen im Sommer nicht aus, es wird einfach zu heiß, besonders wenn die Windgeschwindigkeiten zu gering sind. Wenn im Haus wenige oder kleine Pflanzen stehen, erreicht man nur noch geringe Verdunstung (Kühle) durch die Pflanzen selbst.
Eine Alternative zur freien Lüftung ist die zwanghafte Be- und Entlüftung mit Ventilatoren. Diese verursachen aber zusätzliche Kosten.
Mit der richtigen Lüftung lässt sich im Gewächshaus ein Lufttemperaturniveau halten, dass im Normalfall nur 2° C bis 5°C über der Außenluft liegt. Die Pflanzen werden aber auch von der Strahlungsintensität beeinflusst. Erst die Kombination aus richtiger Luftinnentemperatur und Lichtintensität wirkt sich auf die Pflanzenerwärmung aus. Deshalb muss bei vielen Pflanzen wie z.B. Gurken, aber auch Orchideen „Schattiert“ werden. Während im Freiland an sonnigen Tagen meist der Wind die Strahlungsenergie sinken lässt, steigen im Gewächshaus die Blatttemperaturen weit über das Niveau der Lufttemperaturen an. Darum sollte schattiert werden. Ohne Schattierung können die zur Sonne geneigten Blätter im Sommer durchschnittlich 7° C bis 15° C wärmer sein, als die umgebende Luft. In schattierten Gewächshäusern verringert sich diese Übertemperatur also enorm. Bei zu hoher Blatttemperatur stellen die Pflanzen das Wachstum ein, bzw. verbrennt das Blatt. Schattierung ist somit neben dem Lüften die wirkungsvollste Temperatursenkung im Gewächshaus.
Schattierung kann man auch durch Schattenfarbe erzeugen
Hier ist die Kondensation am Gurkenblatt zu sehen
Bei Wärme ist es vorteilhaft, wenn frühmorgens gegossen wird. Zusätzlich kann man natürlich immer für Luftfeuchte, auch in der Mittagssonne sorgen, solange die die Blätter nicht benetzen werden. So ist eine hohe Feuchtigkeit nicht nur für Tomaten sinnvoll, sondern fördert zusätzlich noch die Befruchtung.
Morgens wird der Tagesbedarf an Wasser den Pflanzen zugeführt, damit diese zum Zeitpunkt des höchsten Bedarfs, im hellen Tageslicht, versorgt sind. An diesem Punkt assimilieren und wachsen die Pflanzen am meisten.
In der Nacht ist das Wachstum gering und somit auch der Wasserbedarf. Außerdem kann hohe Feuchtigkeit bei nächtlicher Kühle, auch im Sommer, Krankheiten wie Grauschimmel, begünstigen. Dieser ist oft bei Tomaten zu beobachten.
Wichtig ist es die Wege zu befeuchten